Propolis – Was genau ist Propolis?

Anwendung, Wirkung, Studien

Propolis – die ganze Kraft der Bienen

Bienen, die kleinen, fleißigen Helfer der Natur, haben so einiges auf dem Kasten. Sie bestäuben alles, was sie finden und sorgen so dafür, dass Pflanzen sich immer wieder neu vermehren können. Darum sind Bienen für die Natur so wichtig. Für den Menschen haben die Bienen seit Jahrtausenden noch zahlreiche weitere Vorteile.

 

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Produktiv und nützlich

Bienen sind ausgesprochen produktiv. Praktisch alles, was sie brauchen, stellen sie selbst her. Die Produkte der Bienen werden seit Jahrtausenden vom Menschen genutzt. Die bekanntesten Erzeugnisse der Bienen sind der Honig und das Bienenwachs. Der Honig war über viele Jahrhunderte hinweg die einzige Quelle für Rohzucker für den Menschen. Eine Nahrung mit einer höheren Energiedichte als Honig gibt es in der Natur nicht. Der Mensch hat aber sehr schnell auch die medizinische Wirkung von Honig erkannt. So wurde der goldene Saft der Bienen auch für zahlreiche Erkrankungen verwendet. Bis heute wird Honig sehr gerne bei Erkältungen, Magenschmerzen oder zur Wundauflage bei Verletzungen eingesetzt.

Das zweite, hinlänglich bekannte Produkt der Bienen ist das Wachs. Bienenwachs hat die Menschen aus der Dunkelheit ins Licht geführt. Mit diesem Naturprodukt war es dem Menschen möglich, nachts eine kleine, kontrollierbare Feuerquelle für Licht und Wärme zu erzeugen. Bis heute betören Kerzen aus echtem Bienenwachs mit ihrem natürlichen, ursprünglichen Duft und ihrem warmen Licht.

Das dritte Produkt: Propolis

Propolis ist das dritte Produkt der Biene. Es ist längst nicht so bekannt wie Honig oder Wachs. Dabei ist gerade in diesem Wunderstoff die ganze Kraft der Biene vereint. Propolis ist eine wachsartige Substanz. Die hervorstechendste Eigenschaft von Propolis ist sein hoher Anteil an antimykotischen, antiviralen und antibakteriellen Stoffen. Die Bienen produzieren das Propolis aus dem, was sie in ihrer Umgebung finden. Die Zusammensetzung von Propolis ist deshalb vom Standort des Bienenstocks abhängig und kann stark variieren. Dennoch: Die antibiotischen Eigenschaften von Propolis sind überall gleich.

Paradies für Schädlinge

In einem Bienenstock herrscht ein sehr konstantes Klima. Luftfeuchtigkeit und Temperatur werden von den fleißigen Immen nahezu permanent auf dem gleichen Niveau gehalten.  Die Mindesttemperatur liegt bei 34,5°C, die ideale Temperatur bei 36°C. Bei der Luftfeuchtigkeit halten die Bienen ein Niveau von 25 – 40% konstant aufrecht. Unter 34° C riskieren die Bienen, unterentwickelte Nachkommen heranzubilden. Darum ist die konstante Temperatur in einem Bienenstock so wichtig. Leider sind diese Umgebungsbedingungen auch für Schädlinge aller Art geradezu paradiesisch. Ein warmfeuchtes Klima mit viel zersetzbarer Biomasse aller Art – und vor allem einem Zugang zu riesigen Zuckervorkommen – ist für Pilze ideal. 

Flechten, Schleimpilze, Schimmel und andere mykotische Parasiten versuchen daher ständig, sich in einem Bienenstock auszubreiten. Ebenso verhält es sich mit Bakterien. Diese finden in einem Bienenstock ebenfalls ideale Wachstumsbedingungen. Das Vorhandensein von vielen Bakterien und Bienen bildet zudem auch das perfekte Verbreitungsgebiet für Viren. Die Bienen mussten sich also etwas einfallen lassen, um diesen permanenten Angriffen auf mikrobieller Ebene etwas entgegen setzen zu können. Die Antwort der Evolution lautet: Propolis.

Anwendung

Propolis ist eine dünne Schicht aus einer wachsartigen Substanz, die voller antibiotischer Inhaltsstoffe ist. Äußerlich ist das Propolis am Einflugloch des Stocks gut sichtbar. Daher hat die Substanz auch ihren Namen. Propolis ist Latein für „Das Vorstehende“. Einfliegende Bienen müssen erst über einen Teppich aus Propolis laufen, bevor sie ihre Pollen und ihren Honig in den Stock bringen dürfen. Damit werden die beim Herumkrabbeln eingesammelten Bakterien, Pilzsporen und Viren abgetötet und der Bau bleibt geschützt.

Normalerweise werfen die Bienen alles aus ihrem Bau hinaus, was nicht hineingehört. Tote Larven und Arbeiterinnen, unnütz gewordene Drohnen oder kleinere Eindringlinge, welche die Bienen überwältigen konnten, sammeln sich so auf dem Boden vor dem Einflugloch. Doch mit einer Maus oder einem eingestochenen Ast sind auch die stärksten Bienen überfordert. Zwar können die Bienen durchaus eine kleine Maus oder sogar eine kleine Ratte, überwältigen und töten. Doch der Kadaver stellt im Bienenstock dann eine gefährliche Quelle für mikrobielle Schädlinge aller Art dar. Darum überziehen die Bienen diese Fremdkörper ebenfalls mit Propolis. Die mit Propolis überzogenen Mäuse verrotteten nicht, sondern vertrocknen lediglich. Die alten Ägypter haben dieses Verhalten bereits beobachtet und daraus ihre Mumifizierungs-Techniken entwickelt. Die Anwendung von Propolis als Antibiotikum hat damit schon eine Jahrtausende alte Tradition.

Gewinnung von Propolis

Propolis ist erstaunlich einfach zu gewinnen. Wenn der Imker dieses Naturprodukt ernten will, hängt er ein Kunststoffnetz bzw. Gitter in den Bienenstock hinein. Die Bienen überziehen das Netz binnen weniger Tage vollständig mit Propolis. Dann entnimmt der Imker das Netz und legt es in den Tiefkühlschrank. Gefroren wird das Propolis sehr spröde. Durch Biegen des Gitters bricht der Propolis ganz einfach ab und kann eingesammelt werden. Ein praktischer Nebeneffekt ist, dass die heute verwendeten Gitter zur Propolis-Gewinnung auch zur Abwehr der gefürchteten Varrora-Milbe dienen. Dieser kleine Schädling hat in den letzten Jahren enormen Schaden bei den Imkereien angerichtet. Das Gitter ist eine von vielen Maßnahmen, um diesen schrecklichen Plagegeistern Herr zu werden.

 

Verarbeitung von Propolis

Es gibt viele Wege, Propolis zu einem für den Menschen konsumierbaren Produkt zu verarbeiten. Der einfachste Weg besteht darin, das gewonnene Propolis in hochprozentigem Alkohol aufzulösen. Die daraus entstandene Tinktur ist bereits für viele Anwendungen sehr beliebt.

Noch einfacher ist es, das gefrorene Propolis zu zermahlen. Es behält seine pulvrige Konsistenz auch nach dem Aufwärmen bei. Viele Anwender benutzen es bereits in diesem, nahezu unverarbeitetem Zustand als Nahrungsergänzungsmittel.

Schließlich kann Propolis auch durch Zugabe von Fetten, Ölen, Wachs oder Honig zu Salben und Cremes weiterverarbeitet werden. Inzwischen hat sich eine Industrie gebildet, die zahlreiche Produkte aus oder mit Propolis anbietet.

Der Imker kann mit Rohpropolis gutes Geld verdienen. Das Kilogramm gepulvertes Propolis wird mit 100 – 250 Euro gehandelt. Jedoch ist sein Konsum nicht ganz ohne Risiko.

 

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Wirkung 

Um es vorweg zu sagen: Es gibt rund um die Wirksamkeit viele Erfahrungswerte, jedoch keine Studien, die einen Nutzen für den Menschen belegen würden. Zwar ist das Propolis ein seit Jahrtausenden in der Medizin eingesetztes Mittel. Doch das war der Aderlass auch, bis man festgestellt hat, dass er eigentlich nur Schaden anrichtet.

Die Fans von Propolis schwören auf seine Wirksamkeit. Vor allem seine antibiotischen Eigenschaften werden sehr geschätzt. Propolis wird in der Naturmedizin und von Heilpraktikern gegen Infektionen aller Art empfohlen. Bei der innerlichen Anwendung soll es gegen Magenschmerzen, Sodbrennen, Erkältungen oder Darminfektionen helfen. Beim Auftragen als Salbe soll Propolis als Wundheilmittel helfen, Pickel und Akne bekämpfen und sogar Falten glätten können. Aber wie gesagt: All diese Wirkungen sind nicht wissenschaftlich bewiesen. Tatsächlich ist eine Bewerbung von Propolis mit diesen heilförderden Wirkungen ein Verstoß gegen das Heilversprechen-Gesetz und kann mit einem Bussgeld belegt werden.

Gleichzeitig muss aber gesagt werden, dass Propolis in seiner Anwendung nicht ganz ungefährlich ist. Das gilt vor allem beim ungeprüften Rohpropolis, bei der Herkunft und Zusammensetzung völlig unbekannt sind. Vor allem Menschen mit Bienenallergie sollten Propolis nicht verwenden. Propolis kann voll mit Kontaktallergenen sein, die selbst bei äußerlicher Anwendungen Reaktionen auslösen sollten. Wegen seiner ungeprüften Wirkungsweise sollte Propolis auch nicht von schwangeren Frauen verwendet werden.

 

Nebenwirkung

Dem Vorwurf der unbelegten Wirksamkeit müssen sich viele Naturheilmittel aussetzen. Das bedeutet aber nicht, dass du sie nicht ausprobieren darfst. Im Gegensatz zu den chemisch-pharmazeutisch hergestellten Präparate sind Naturheilmittel zumeist wesentlich schonender und kommen mit erheblich geringeren Nebenwirkungen einher. Schädliche Wechselwirkungen oder Folgen von Überdosierung sind bei Propolis nicht bekannt. Solange du also nicht nachweislich allergisch auf die Inhaltsstoffe von Propolis reagierst, ist der Konsum dieses Naturstoffs für dich ungefährlich. Um dir die Angst vor Allergien ein wenig zu nehmen: Man hat nachweisen können, dass von 100 Personen durchschnittlich gerade einmal 2 – 4% auf Propolis bzw. Bienengift allergisch sind. Du hast also eine Wahrscheinlichkeit von 96 – 98%, dass du es gut verträgst. Und falls nicht – das wirst du schon merken, ohne schwere Gesundheitsschäden davon zu tragen. Falls du auf Nummer sicher gehen möchtest, mach einfach bei deinem Hausarzt einen Allergietest, bevor du Propolis ausprobieren möchtest.

 

Probieren geht über studieren

Wissenschaftlich betrachtet ist also Propolis nicht nachgewiesenermaßen nützlich, schädlich ist es – solange du nicht allergisch bist – aber auch nicht. Unsere Empfehlung ist deshalb, dass du es einfach mal selbst ausprobierst. Gleichgültig, ob du gute oder weniger gute Erfahrungen mit Propolis machst, lass es uns bitte wissen, wir sind sehr neugierig und gespannt auf deine Berichte.

Propolis ist aber unbestrittenermaßen ein Naturprodukt, das dezidiert zur Bekämpfung von Viren, Bakterien und Pilzen entstanden ist. In dieser Form wird es seit Jahrmillionen erfolgreich angewendet. Auch der Mensch nutzt das Bienenprodukt schon seit vielen tausend Jahren als Naturmedizin und das ziemlich erfolgreich. Nur weil ein Produkt noch nicht den Stempel der wissenschaftlich bewiesenen Nützlichkeit ergattern konnte, bedeutet es nicht, dass es nutzlos ist. Schließlich ist Propolis kein bei Mondlicht abgefülltes Wasser, Heilkristall, Magnetarmband oder ähnlichen Unfug. Propolis ist ein Naturstoff, der wirkt – es bleibt nur noch die Frage zu klären, wie sich der Mensch die Wirkung von Propolis optimal zu Nutze machen kann.

Propolis Produkte

Neugierig geworden? Dann schau dich einmal um, was die Welt der Naturheilmittel dir an Produkten aus Propolis zu bieten hat. Wir möchten dir empfehlen, zunächst auf verarbeitete Produkte zu setzen. Experimente mit Rohpropolis solltest du erst versuchen, wenn du schon etwas Erfahrung mit diesem Naturstoff gesammelt hast. Außerdem hast du bei verarbeiteten Markenprodukten die Garantie, dass du nur hochwertiges Propolis bekommst. Es gibt:

  • Propilos Tropfen mit und ohne Alkohol
  • Propolis Extrakt
  • Propolis Kapseln
  • Propolis Balsam
  • Propolis Salbe
  • Propolis Creme

In dieser breiten Auswahl ist mit Sicherheit für dich etwas dabei, mit dem du bei der nächsten Erkältung oder Hautproblemen dich auf natürliche Weise behandeln kannst.

 

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Propolis selbst herstellen

Für Profis: Verarbeitung von Naturpropolis

Du bekommst Naturpropolis ab ca. 10 Euro pro 100 Gramm. Wir empfehlen dir, stets Naturpropolis aus zuverlässigen Quellen zu beziehen. Die beste Quelle ist dein lokaler Imker. Namhafte Online-Shops stehen aber ebenfalls für Zuverlässigkeit und Qualität. Es kommt beim Naturpropolis bzw. Rohpropolis zwar auch auf die Bio-Qualität an. Viel wichtiger ist es aber, dass dir tatsächlich gewonnenes Propolis verkauft wird – und kein mit Bienenwachs gestreckter Mäusedreck. Bei einem Handelspreis von 100 – 250 Euro pro Kilogramm ist Rohpropolis für Scharlatane und Betrüger ein sehr beliebtes Handelsgut. Vertraue deshalb beim Kauf von Rohpropolis nicht jedem, sondern nur dem, der es auch verdient.

Zum Zubereiten einer Propolis-Tinktur brauchst du:

  • 30 Gramm Propolis-Pulver
  • 0,3 Liter reinen (100%) Trinkalkohol (Vorsicht, Brandgefahr!)
  • 1 Schraubglas
  • 1 Sieb
  • 1 Kaffeefilter
  • 1 Braunglas-Flasche mit 300 ml Fassungsinhalt

Das Propolis mischt du kräftig im Schraubglas mit dem Alkohol durch. Die fertige Mischung stellst du auf das Fensterbrett und lässt es sechs Wochen lang von der Sonne bestrahlen. Danach siebst du die Mischung erst durch. Beim Einfüllen in die Braunglasflasche filterst du die Mischung nochmal ab.

Aufgrund des hohen Alkoholgehaltes ist das Propolis sehr lange haltbar. Du kannst es zum Einreiben oder als Zugabe in Tees verwenden. Bei der innerlichen Anwendung halte dich an folgende Regel: Nicht mehr als einen Tropfen pro Kilogramm Körpergewicht und Tag einnehmen. Achte beim Einreiben darauf, dass der hohe Alkoholgehalt die Haut vollständig entfettet. Du musst dich nach einer Behandlung deshalb wieder eincremen.

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Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

Quellenangabe

 

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